Trennungs- und Scheidungskinder haben es schwer

Das ist eine Binsenweisheit und jeder, der sich auch nur ansatzweise mit dem Thema Trennung und Scheidung befasst, wird dies bestätigen können.

Was aber können Eltern und Anwälte angesichts dieser Situation tun, um den schwächsten in einer Trennungssituation – den Kindern – zu helfen?

Beginnen wir bei den Eltern. Gut ist da beraten, wer sich rechtzeitig informiert und fachkundigen Rat einholt. Trennung und Scheidung sind heute ein Alltagsphänomen, das auch Kindern meist überall begegnet: im Freundeskreis, Kindergarten und Schule. Es macht daher aus Sicht des Verfassers wenig Sinn, hier zu schweigen oder drum herum zu reden. Besser ist es, die Kinder altersgerecht einzubeziehen. Dabei sollte das Leitmotto lauten: „Wir trennen uns als Paar, nicht aber als Eltern.“

Die Umsetzung der Trennung ist eine Sache der Eltern. Die Eltern müssen für sich Regelungen treffen, und nicht die Kinder. Der Konflikt liegt auf der Elternebene. Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Kinder ist gut, darf aber nie so weit gehen, dass diese aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Denn dies würde den Kindern eine Last aufbürden, die ihnen nicht gerecht wird und auch von Ihnen nicht zu tragen ist. Nochmals: die Trennung ist Sache der Eltern.

Die Kinder brauchen Sicherheit. Die Sicherheit, keinen Elternteil dauerhaft oder endgültig zu verlieren. Die Sicherheit, wie ihr Alltagsleben angesichts der räumlichen Trennung der Eltern weiter verläuft. Diese Sicherheit können Eltern geben, in denen sie verlässliche Reglungen treffen, mit den Kindern kommunizieren und (vor-) leben. Und da fangen die Probleme meist an. Die Eltern sind hierzu oftmals spontan (zunächst) nicht in der Lage. Persönliche Befindlichkeiten, eine Verletzbarkeit im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der Trennung, wechselseitige Schuldvorwürfe, all diese erschwert ergebnisorientierte Gespräche und Lösungen.

Aber das schlimmste, was Eltern tun können und was daher absolut tabu sollte, ist es die Kinder auch noch in den Streit einzubeziehen. Abfällige Bemerkungen über den anderen Elternteil gegenüber oder in Gegenwert der Kinder: NEIN. Persönliche Post der Eltern oder gar vom Anwalt die Kinder lesen lassen: NEIN. All dies gilt es zu verhindern.

Hier sind erfahrene Rechtsanwälte aus dem Familienrecht gefragt, denn neben Rechtskenntnisse zeichnet sich das Familienrecht eben ganz besonders durch eine starke persönliche, emotionale Komponente aus. Familienanwälte helfen, für Trennung und Scheidung ein Strategie zu entwickeln, Sachfragen auf den Punkt zu bringen und Dringlichkeiten zu gewichten. So entsteht eine Art Ablaufplan für die Trennung, der die persönlichen Kontakte der Eltern von permanenten Streigkeiten entlastet. Und eine solche Planung hilft doppelt: den Eltern, weil sie nun wissen, wie es in wichtigen Fragen wie Wohnen, Unterhalt Umgangs- und Sorgerecht weitergeht. Den Kindern, weil die Eltern sich nun wieder auf die Kinder konzentrieren können, da sie die Sachfragen anderweitig aufarbeiten oder gar gelöst haben.

Es lohnt sich daher für alle, rechtzeitig fachkundigen Rat einzuholen. Und wer die persönlichen Probleme nicht allein in den Griff bekommt, kann ergänzend auf Therapeuten, Eheberater oder Jugendämter zurückgreifen. Das Angebot ist vielfältig. Man muss es nur nutzen. Tun Sie es, ihren Kindern zur Liebe.

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